Sonntag, 16. September 2007

Hangûl

Ich hatte jetzt schon ein bisschen Zeit um mich an die koreanische Sprache zu gewöhnen und habe festgestellt, dass das Ganze wirklich so kompliziert ist, wie es den Anschein hat. Nicht nur ist die Satzstellung völlig anders als in allen Sprachen, die ich kenne, sondern auch bei den Wörtern kann man keinerlei Assoziationen machen um sie sich zu merken. Es bleibt nur stures Auswendiglernen.

Der goldene Streifen am Horizont ist die koreanische Schrift, genannt Hangûl. In erstaunlich kurzer Zeit kann man sie lesen und begrenzt auch schreiben lernen. Zwar versteht man in den meisten Fällen nicht was man liest, aber man hat immerhin zeitweise ein Erfolgserlebnis. Meine Lesegeschwindigkeit ist übrigens auf dem Niveau eines vierjährigen koreanischen Kindergärtners, aber immerhin, besser als nichts.


Hangûl ist eine sehr neue Schrift, die erst im 15. Jahrhundert auf Befehl des Königs hin wissenschaftlich entwickelt wurde. Das System basiert auf reiner Phonetik und ist dadurch wesentlich simpler als Chinesisch oder Japanisch. Das Lesen ist reine Übungssache. Ich für meinen Teil, lese vor allem während der Bus- und U-Bahnfahrten alle Werbungen durch. Manchmal sogar mit einem kleinen Erfolgserlebnis, wenn ich per Zufall ein Wort oder einen Satz versehen kann. Dies geschieht noch relative häufig, da viele Wörter aus dem Englischen übernommen worden sind und man muss sie nur richtig entziffern und interpretieren muss (z.B. mein Lieblingswort “아이스크림”, gelesen “a.i.sû.khû.rim”, wird mit in bisschen Phantasie zu “icecream”).

Wie man sieht sind koreanische Wörter in Silben geteilt, wobei jede Silbe genau einen Vokal hat und dieser nie am Anfang stehen darf (Deshalb muss vor dem “a”/”ㅏ” in “icecream” noch ein stummes “ㅇ” geschrieben werden). Auch die Anzahl Konsonanten in einer Silbe ist beschränkt auf mindestens einen und maximal zwei, wobei Doppelkonsonanten wie “ss”/”ㅆ” als einer zählen.

So, wer Lust bekommen hat, darf sich an folgenden Wörtern versuchen. Keine Angst, sie sind alle aus dem Englischen, oder dann sonst eindeutig verständlich. (Um die Lösung zu sehen, einfach den ganzen Abschnitt markieren.)

바나나 – ba.na.na - Banana
보울링 – bo.ul.ling - Bowling
치주 (schwer) – tschi.dschu - Cheese
에어콘 – e.o.khon - Air con
호텔 – ho.thel - Hotel
크리스마스 – khû.ri.sû.ma.sû - Christmas
레몬 – le.mon - Lemon
밀크 – mil.khû - Milk
라디오 – ra.di.o - Radio
유스호스들 – yu.sû.ho.sû.tûl - Youth hostel

Viel Spass beim rätseln,
필립 - Philip

5 Kommentare:

Wirz hat gesagt…

du hast 커피 vergessen. :)

밀크? Ich hab irgendwie 우유 gelernt. Schau mal beim family mart nach 바나나 우유. Lecker. :)

Philip hat gesagt…

Gibt beides! Ich dachte der Unterschied ist, dass 우유 speziell Kuhmilch meint, aber das stimmt wohl nicht, wenn es 바나나 우유 gibt. Muss mal nachfragen...

Wirz hat gesagt…

Lol, also 바나나 우유 ist nicht Saft einer gemolkenen Banane. ^^
Einfach Kuhmilch mit flavour...

Philip hat gesagt…

Scherzkeks... Kokosmilch stammt auch nicht von einer gemolkenen Kokosnuss, hat aber trotzdem nie einen Kuheuter gesehen! ;)

Anonym hat gesagt…

hm.. btw, auf japanisch heisst milch gyuunyu.

ich glaub imfall auch, dass die sich bei den vom englischen kommenden worten irgendwie absprechen, die sind sehr ähnlich, nur dass es hie und da im jap. noch den einen oder anderen füllvokal gibt. zB kurisumasu - wobei, könnte man da draus nicht auch ku-ris-mas machen? mmzwar, offenbar dürfen die S nicht am ende der silbe sein, INKONSEQUENT ODER!